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Prof. Dr. Olav Hohmeyer (Europa-Universität Flensburg und ehemaliges Mitglied des UN-Weltklimarates) skizzierte in anschaulicher Form den Sachstand des Klimaschutzprozesses in Flensburg.

Fakten zum Flensburger Klimaschutzprozess

„Wir sind auf einem guten Weg, aber wir müssen noch viel machen und wir müssen unsere bisherigen Ziele neu ausrichten“. Mit diesen Worten zog Prof. Dr. Olav Hohmeyer (Europa-Universität Flensburg und ehemaliges Mitglied des UN-Weltklimarates) ein kurzes Fazit zum Sachstand des Klimaschutzprozesses in Flensburg im Rahmen einer Vortragsveranstaltung des Klimapakt Flensburg e.V. im Schifffahrtsmuseum. Im Hinblick auf das selbstgesteckte Flensburger Ziel, 30 % der Treibhausgasemissionen bis zum Jahre 2020 zu reduzieren, konnte – mit 32 % Gesamtreduktion in den Bereichen Industrie, Haushalte, Gewerbe und Verkehr – eine zunächst positive Bilanz registriert werden. Signifikant bei der Bilanzierung war der mit rund 40 % überdurchschnittliche Reduktionsbeitrag der Klimapakt-Mitglieder gegenüber der gesamtstädtischen Reduzierung von circa 20 %.

Allerdings ist im Verkehrssektor sogar ein Anstieg der Emissionen um rund 8% zu verzeichnen, was unter anderem auch auf eine Zunahme der PKW-Zulassungen sowie die Autogrößen zurück zu führen ist. „Die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs hängt von der Entscheidung eines jeden Einzelnen ab. Das betrifft nicht nur die Entscheidung für einen Autokauf, sondern vor allen Dingen auch, welche Art von Auto man fährt“, so Hohmeyer, der in den viel gefahrenen SUV´s einen entscheidenden Treiber des Klimawandels sieht. Anschließend wurde die Dringlichkeit zur Lösung des Klimaproblems deutlich gemacht. Nur wenn die Klimaneutralität bis zum Jahre 2040 geschafft wird, kann das 1,5 Grad-Ziel – und damit eine Stabilisierung des Klimas – erreicht werden.

Der anschließende Vortrag vom international bekannten Polarforscher und Buchautor Arved Fuchs zum Thema: „Spuren des Klimawandels in der Arktis!“ zeigte in beeindruckender Weise die sichtbaren Auswirkungen der Erderhitzung auf. „Ich sehe mich im Zusammenhang mit meinen seit Jahrzehnten durchgeführten Expeditionen in erster Linie in der Rolle des Beobachters und Chronisten. Dabei wird ein Fakt signifikant und unstrittig deutlich: Wir haben einen massiven Eisschwund in der Arktis und Antarktis mit erheblichen negativen Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt“, so die ernüchternde Bilanz von Arved Fuchs.

Beide Vorträge wurden vom Offenen Kanal aus Flensburg aufgezeichnet und werden am Freitag, 29.10. und Samstag, 30.10., jeweils um 19.00 Uhr, gesendet.

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