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Die afrikanischen Gäste beim Solarbau-Workshop

Church Climate Action Partnerships: Vielfältiger Erfahrungsaustausch zu klimafreundlichen Projekten

Als Gäste der evangelischen Nordkirche sind derzeit 40 Frauen und Männer aus Tansania in Schleswig-Holstein, um sich im Rahmen des Programms „Church Climate Action Partnerships“ über die Herausforderungen der Erderhitzung in beiden Regionen auszutauschen und mögliche Handlungsfelder für Dorf- und Gemeindeentwicklung herauszuarbeiten. Die Vertreter von zehn Gemeinden in der Region Mwanza am Victoriasee besuchten mit ihren Gastgebern aus Breklum auch das Zentrum für nachhaltige Entwicklung „artefact“ in Glücksburg, das seit 30 Jahren zeigt, wie zukunftsfähiger Umgang mit Baustoffen, Energie und Wasser aussehen kann.

In rotierenden Gruppen wurde der Klimapark erkundet, die Solarwerkstatt vorgestellt und durch die Ausbildungshalle für moderne Lehmbauweise geführt. Dabei stießen die Gäste gleich mehrfach auf afrikanisches Know How, das während der Kolonialzeit verloren gegangen war. In den als nubische Gewölbe angelegten Gebäuden von „artefact“ entdeckten sie vor 4000 Jahren entwickelte sudanesische Bautechniken. „Die sogenannte Dünner-Lehmbauweise kommt nicht aus dem Ort bei Bielefeld, sondern gelangte mit Friedrich von Bodelschwingh nach seiner Missionarszeit in den Usambara-Bergen in Tansania vor hundert Jahren nach Europa“, wusste Werner Kiwitt von „artefact“ zu berichten, der selber fünf Jahren in Afrika arbeitete und lernte.

Besonders interessant fanden die Gäste die vielfältigen Einsatzfelder der Solarenergie auf dem artefact-Gelände – von solarer Bewässerung über Entkeimung bis zu Dachanlagen mit und ohne Stromspeicher. Über ehemalige Studierende des Flensburger Studiengangs ARTES (heute EEM) entstand auch in Tansania ein Netzwerk von Fachleuten, das für Vertrieb und Wartung von Photovoltaikanlagen qualifiziert. Tansania hat ein noch weitgehend ungenutztes Potential, um durch Solareinsatz knappe Devisen für Ölimporte einzusparen. „Und die Sonne kommt kostenlos vom Chef persönlich“, schrieb ein Pastor auf Kisuahili in das Gästebuch. Nachdem viele Auslandskontakte des Glücksburger Zentrums in den Corona-Jahren weitgehend zum Erliegen gekommen waren, sprudelten nun die Ideen für Folge-Workshops zur Vertiefung des Austauschs. Von Breklum aus besuchen die Teilnehmenden zahlreiche Partnergemeinden und Orte an der Nordseeküste, die ebenso wie die Tansanier bereits erste Auswirkungen der Erderhitzung zu spüren bekommen und sich für die Energiewende engagieren.

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