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Nachhaltigkeits-Governance Europa-Universität Flensburg – Verantwortung für Klimaschutz und Zukunft

Die Europa-Universität Flensburg (EUF) verfolgt ein klares Ziel: Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind zentrale Leitlinien ihrer Entwicklung. Ausgehend vom eigenen Leitbild versteht sich die EUF als lebendige, lernende Institution, die für Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Vielfalt in Bildung, Gesellschaft, Kultur und Umwelt eintritt. Bereits früh wurden strategische Grundlagen gelegt, um diese Werte mit konkretem Handeln zu untermauern. So entwickelte die Universität 2014 ein integriertes Klimaschutzkonzept für den gesamten Campus, das seither in enger Abstimmung mit der Klimaschutzstrategie der Stadt Flensburg umgesetzt wird. Als Landesuniversität orientiert sich die EUF zusätzlich an den ambitionierten Klimazielen des Landes Schleswig-Holstein. Diese doppelte Verankerung -lokal und landesweit – schafft den Rahmen für eine langfristige, glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie.

Zentraler Bestandteil dieser Strategie ist die enge Verbindung von Wissenschaft, Lehre und praktischer Umsetzung. Als Gründungsmitglied des Klimapakt Flensburg e.V. fungiert die EUF als Brücke zwischen Forschung und kommunalem Klimaschutz. Das universitäre Klimaschutzmanagement übernimmt dabei Querschnittsaufgaben wie die Initiierung campusbezogener Projekte, die Mitarbeit in Nachhaltigkeitsnetzwerken sowie die Koordination nachhaltigkeitsbezogener Lehre. Dazu gehören auch das Energiemanagement und die CO₂-Bilanzierung. Bereits in der Konzeptphase wurde der Schwerpunkt auf nachhaltige Mobilität gelegt, ein Bereich, in dem die EUF mit konkreten Maßnahmen wie Fahrrad- und Carsharing-Angeboten, Elektromobilität und der Förderung klimafreundlicher Pendelwege aktiv gestaltet.

Das integrierte Klimaschutzkonzept bildet die operative Grundlage dieser Arbeit. Es verfolgt das Ziel, die CO₂-Emissionen der Universität langfristig drastisch zu senken und bis spätestens 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Der Maßnahmenplan ist klar strukturiert: Zunächst werden unnötige Energieverbräuche vermieden, dann Effizienzsteigerungen realisiert, bevor der verbleibende Bedarf vollständig aus regenerativen Quellen gedeckt wird. Zu den kurzfristigen Projekten zählen beispielsweise LED-Umrüstungen, Optimierungen in der Gebäude- und Heiztechnik oder Initiativen zur Verhaltensänderung bei Energieverbrauch und Mobilität. Mittelfristig stehen größere bauliche Sanierungen, alternative Wärmeversorgungskonzepte und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien im Fokus. Der Ansatz ist ganzheitlich, indem technische Lösungen durch organisatorische Maßnahmen, Bewusstseinsbildung und eine transparente Erfolgskontrolle ergänzt werden. Diese Struktur ist eingebettet in ein mehrstufiges Governance-Modell. Auf oberster Ebene stehen strategische Zielsetzungen, die in das Leitbild der Universität und in die Landes- sowie Kommunalstrategie eingebettet sind. Darunter folgen operative Strukturen wie das Klimaschutzmanagement, das Energiemanagement und themenspezifische Projektgruppen. Ergänzt werden diese durch Beteiligungsformate wie Workshops, Kooperationen mit Partnern aus Stadt und Region sowie den kontinuierlichen Austausch innerhalb von Nachhaltigkeitsnetzwerken. Die Einbindung aller relevanten Akteure, von der Hochschulleitung über Verwaltung und Wissenschaft bis hin zu Studierenden, stellt sicher, dass Maßnahmen realistisch, wirksam und breit akzeptiert sind.

Über den Campus hinaus engagiert sich die EUF in internationalen Projekten wie der EMERGE-Hochschulallianz, die ab 2025 als „Europäische Hochschule“ gefördert wird. EMERGE verfolgt unter anderem das Ziel, nachhaltige Governance-Modelle zu entwickeln und in den beteiligten Regionen zu verankern. Diese internationalen Partnerschaften erweitern die Perspektive der EUF, fördern den Wissenstransfer und stärken die Umsetzungskraft vor Ort. Ergänzend dazu fließen Erkenntnisse aus Forschungsschwerpunkten wie dem Landesforschungszentrum „Transformation“ direkt in die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie ein. Die EUF versteht Nachhaltigkeits-Governance als fortlaufenden Prozess. Regelmäßige CO₂-Bilanzen, Fortschrittsberichte und die Anpassung des Maßnahmenkatalogs an neue wissenschaftliche Erkenntnisse und technologische Entwicklungen sichern die Wirksamkeit. Der geplante Rahmenplan für das Campusgelände berücksichtigt ebenfalls Nachhaltigkeitskriterien: Neubauten entstehen vorzugsweise auf bereits bebauten Flächen, Grünflächen werden bewahrt, und Freiraumgestaltung sowie Mobilitätskonzepte fördern eine klimafreundliche Campusnutzung.

Mit diesem integrierten, mehrdimensionalen Ansatz verbindet die Europa-Universität Flensburg Vision und Praxis. Sie positioniert sich als Vorreiterin für klimaneutrale Hochschulentwicklung, die wissenschaftliche Expertise, gesellschaftliche Verantwortung und konkrete Maßnahmen zu einem schlüssigen Gesamtkonzept vereint. So entsteht ein lebendiger, belastbarer Rahmen, der den Campus nicht nur als Lern- und Forschungsort, sondern auch als Modellregion für nachhaltige Transformation gestaltet, lokal verankert, landesweit relevant und international vernetzt.

https://www.uni-flensburg.de/nachhaltigkeit/governance

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