
Nachhaltige Siedlungsentwicklung in Flensburg – gemeinsam für eine zukunftsfähige Stadt
Nachhaltige Siedlungsentwicklung beginnt mit dem Bewusstsein, dass jede bauliche Entscheidung langfristige Auswirkungen auf die Lebensqualität, den Flächenverbrauch und den ökologischen Fußabdruck einer Stadt hat. Flensburg hat sich daher ambitionierte Ziele gesetzt: Mit den 2022 beschlossenen Leitlinien zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung verfolgt die Stadt das klare Ziel, die globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 (SDGs) lokal umzusetzen und konkrete Handlungsoptionen für Bauvorhaben aufzuzeigen. Dabei geht es nicht nur um große Stadtentwicklungsprojekte, jedes einzelne Bauvorhaben, jede Sanierung und jede kreative Nachnutzung zählt.
Zentral für die Stadtplanung ist der sparsame Umgang mit Flächen. Nachverdichtung, Aufstockung und die Umnutzung brachliegender Areale stehen dabei im Fokus, um Versiegelung zu vermeiden und gleichzeitig lebendige, gemischt genutzte Quartiere zu schaffen. Die Vision einer „Stadt der kurzen Wege“ wird Realität, wenn Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Bildung und Freizeit in direkter Nachbarschaft möglich sind. In Flensburg ist vieles bereits gegeben, zahlreiche Einrichtungen sind zu Fuß oder per Fahrrad erreichbar. Dieses Potenzial gilt es weiter zu nutzen und gezielt auszubauen. Öffentliche Räume mit hoher Aufenthaltsqualität sowie grüne und blaue Infrastrukturen tragen dazu bei, urbane Räume klimaresilient und lebenswert zu gestalten.
Ein weiterer Leitgedanke ist der Schutz natürlicher Ressourcen. Gebäude sollen mit recyclebaren Baustoffen errichtet, flexibel nutzbar geplant und möglichst energieeffizient betrieben werden. Dazu gehört auch, das Prinzip der Kreislaufwirtschaft zu etablieren: Bestehende Gebäude werden als Materiallager verstanden, bei denen Wiederverwendung und stoffliches Recycling mitgedacht werden. Der bewusste Verzicht auf einen Neubau zugunsten einer Sanierung ist dabei oft die nachhaltigere Wahl. Unterstützt wird dies durch innovative Energiekonzepte wie die Fernwärmeversorgung, Photovoltaik, Wärmepumpen und Dachbegrünungen, die auch das Mikroklima verbessern können.
Nicht zuletzt steht die soziale Komponente im Mittelpunkt der Entwicklung: Gemeinschaftliches Wohnen, barrierefreie Wohnungen, multifunktionale Stadträume und vielfältige Wohnformen sorgen für sozialen Zusammenhalt und ein inklusives Miteinander. Neue Wohnkonzepte wie Clusterwohnungen oder gemeinschaftliche Dachgärten verbinden ökologische Ziele mit bezahlbarem Wohnraum. Die Stadt Flensburg begleitet diesen Prozess beratend und fördert Beteiligung, denn nachhaltige Entwicklung gelingt nur gemeinsam mit den Menschen, die hier leben, planen und investieren.
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