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3 Personen auf der Pressekonferenz des Klimapaktes Flensburg berichten über unter anderem CO2 Bilanzen. Im Hintergrund eine Leinwand.
Sie präsentierten die CO2- und Energie-Bilanz für Flensburg: Jördes Wüstermann (Klimaschutzmanagerin Stadt Flensburg), Prof. Dr. Olav Hohmeyer (Klimapakt-Vorstand) und Dirk Thole (Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg)

CO₂- und Energiebilanz für Flensburg 2024 – Kurs halten in schwierigen Zeiten!

Nach den neusten Ergebnissen des städtischen Klimaschutzmanagements hat Flensburg im Jahre 2024 eine Reduktion von Treibhausgasemissionen um circa 680.000 Tonnen erreicht. Die Emissionen lagen damit um circa 35% unter den Emissionen des Jahres 1990. Die Mitglieder des Klimapakts erreichten sogar eine Reduktion um 40% und lagen damit voll im Zielkorridor!

In den Jahren 2019 bis 2022 führten die Corona Pandemie und das damit verstärkte gesamtgesellschaftliche Arbeiten im home office sowie der Ukraine-Krieg – der mit einem extremen Gaspreisanstieg verbunden war – zu deutlichen Emissionssteigerungen gegenüber den Vorjahren. In der Spitze lagen die Treibhausgasemissionen im Jahr 2022 bei circa 780.000 Tonnen. Zum Glück konnte diese Entwicklung im Jahre 2023 gestoppt werden. Der kurzfristige Ersatz von Erdgas durch Kohle in der Fernwärme- und Stromerzeugung der Stadtwerke konnte weitestgehend rückgängig gemacht werden. Damit lagen die stationären Emissionen der Haushalte, der Industrie und des Sektors Gewerbe, Handel, Dienstleistungen wieder nahe am angestrebten Zielstrahl der Treibhausgasemissionen.

Das größte Problem bleibt der Verkehr, der durch ständig größer und schwerer werdende Pkws im Jahre 2023 sogar 8% mehr Energie verbrauchte und 4% höhere Treibhausgasemissionen hatte als im Jahr 1990. „Der Verkehrsbereich ist und bleibt unser Sorgenkind bei der Gesamtbilanz – hierzu zählt insbesondere die private Auto-Nutzung“, so Prof. Dr. Olav Hohmeyer, der die aktuellen Zahlen im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg, Dirk Thole, sieht hier vor allen Dingen das Problem im mangelnden Umweltbewusstsein in der Bevölkerung: „Im Gegensatz zu Dänemark hat hier bei uns niemand ein schlechtes Gewissen, wenn man ein Diesel-Fahrzeug fährt. Ein Bewusstsein für klimafreundlicheres Verkehrsverhalten könnte in allen Altersschichten noch mehr entwickelt werden.“

Die Elektromobilität hat im Moment praktisch noch keinen merklichen positiven Effekt auf die Bilanz – sie wird aber auf Dauer das Problem im Verkehrsbereich lösen. Professor Hohmeyer bringt es auf den Punkt: „Die Notbremse im Verkehrsbereich heißt: E-Mobilität!“ Allerdings kommt diese Lösung für die aktuellen Treibhausgasreduktionsziele von Flensburg leider zu spät.

https://klimapakt-flensburg.de/

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