
Nachhaltige Fernwärme: Flensburg setzt auf Technik-Trio
Auf dem Kraftwerksgelände der Stadtwerke Flensburg arbeiten drei innovative Technologien Hand in Hand für eine zukunftsfähige Fernwärmeversorgung: Ein Heißwasser-Wärmespeicher, moderne Elektrodenheizkessel und eine Photovoltaik-Anlage auf der Außenwand des Speichers bilden ein deutschlandweit nahezu einzigartiges Technik-Trio. Gemeinsam ermöglichen sie eine besonders effiziente, nachhaltige und flexible Energieerzeugung.
Der Wärmespeicher fasst rund 30.000 Kubikmeter heißes Wasser, was etwa 30 Millionen Litern entspricht. Diese riesige Energiemenge dient als thermischer Puffer für die Fernwärmeversorgung in Flensburg. Durch seine Kapazität von 900 Megawattstunden können Verbrauchsspitzen am Morgen und Abend gezielt ausgeglichen werden. So laufen die Erzeugungsanlagen deutlich gleichmäßiger, was den Betrieb effizienter und kostenschonender macht. Für die Erhitzung des Wassers kommen Elektrodenheizkessel zum Einsatz, die mit Strom – ähnlich wie ein Tauchsieder – Temperaturen von bis zu 98 °C erzeugen. Besonders wirtschaftlich ist der Betrieb, wenn viel Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht, etwa bei starkem Wind oder sonnigem Wetter bei gleichzeitig geringem Verbrauch. Die Stadtwerke nutzen diese Zeiten gezielt, um überschüssige Energie sinnvoll zur Wärmeerzeugung einzusetzen – ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Energiezukunft.
Ein echtes Highlight ist die PV-Anlage an der sonnenzugewandten Außenwand des Wärmespeichers. Sie erzeugt Strom direkt vor Ort, deckt einen Teil des Eigenbedarfs und entlastet damit zusätzlich das öffentliche Netz. Mit einer Leistung von 134 Kilowatt reicht die erzeugte Energie rechnerisch aus, um rund 50 Haushalte jährlich mit Strom zu versorgen. „Dieses Technik-Trio aus Wärmespeicher, Elektrodenheizkessel und Photovoltaik-Modulen ist deutschlandweit vermutlich einzigartig“, erklärt Karsten Müller-Janßen, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg. Dirk Roschek, Geschäftsbereichsleiter Energieerzeugung, ergänzt: „Die Photovoltaikanlage am Wärmespeicher ist nur eine von vielen guten Ideen im Rahmen unseres grünen Transformationsplans.“ Projektleiter Mark Schneider führt weiter aus: „Mit der effektiven Nutzung bestehender Flächen setzen wir ein starkes Zeichen für die Energiewende.“
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